Im Rahmen des Projekts "Grenzüberschreitendes polnisch-deutsches Zentrum für Kultur- und Naturerbe der Region Mittleres Odertal" wurden Liebhaber der Region zu einer Studienreise eingeladen. Am 4. März 2023 wurden den Teilnehmern Gutshäuser und Schlösser in der Gemeinde Dębno gezeigt.
Die knapp vierzigköpfige Gruppe begann die Tour mit dem Besuch einer renovierten Villa in der Mickiewicza-Straße 43 in Dębno. Das ehemalige Anwesen des Tuchfabrikanten Fritz Hildebrandt, das im Rahmen des Projekts revitalisiert wurde, erstrahlt wieder in altem Glanz. Dank der Unterstützung durch EU-Mittel wird das historische Gebäude aus dem Jahr 1896 zum Deutsch-Polnischen Kultur- und Naturerbezentrum der Region Mittleres Odertal. Aufgabe des Zentrums wird es sein, für die Region zu werben und mit Regionalisten, Führern, Kulturanimateuren und Handwerkern zusammenzuarbeiten.
Dies war das erste Treffen in den renovierten Räumlichkeiten. Der Bürgermeister von Dębno, Grzegorz Kulbicki, begrüßte die Gäste und führte die Teilnehmer anschließend durch das Gebäude, das sie mit Begeisterung besichtigten.
Die Gruppe fuhr weiter nach Grzymiradz, wo der Fremdenführer Marek Schiller über den Palast sprach, der im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Er befindet sich heute in Privatbesitz und ist nach einem Brand in Verfall geraten.
Ein anderer Palast, der sich in Smolnica befindet, ist in gutem Zustand. Der Palast erhielt seine heutige Form in der 2. Hälfte des 19. Auch der Schlosspark mit seinem wertvollen alten Baumbestand ist erhalten geblieben. Das prächtige Herrenhaus ist heute Sitz des Zentrums für Jugendsozialtherapie.
Ein wertvolles Denkmal auf dem Rundgang ist das Schloss in Warnice. Diese ehemalige Residenz der Familie von Osten befindet sich in Privatbesitz und ist leider verfallen. Doch der historische Park neben dem Schloss, der sich im Besitz der Gemeinde Dębno befindet und in den letzten Jahren revitalisiert wurde, ist ein wahrer Genuss.
Die nächste Station war das Freilichtmuseum in Krężelin. Mit 14 Einwohnern ist dies das kleinste Dorf der Gemeinde Dębno. Dank der Gastfreundschaft des neuen Bürgermeisters und seiner Frau wärmten sich die Teilnehmer im Dorfgemeinschaftshaus auf, tranken warmen Kaffee und aßen leckeren Kuchen. Die Regionalisten bewunderten die alten Landmaschinen und schwelgten in Erinnerungen an vergangene landwirtschaftliche Arbeiten. Außerdem erfuhren sie etwas über die Geschichte des alten Gutshauses, das heute zu Wohnzwecken genutzt wird.
Das Ziel der Veranstaltung war Dolsk mit seinem historischen Schloss, das sich seit 1992 im Besitz der Familie Mudzo befindet. Seitdem erhebt sich das prächtige Bauwerk aus den Ruinen. Die Geschichte des Schlosses wurde vom Sohn der Eigentümer, Frederick Mudzo, erzählt, der bereits eine Publikation über das Schloss verfasst hat. Die Teilnehmer der Führung waren beeindruckt von dem Ausmaß, in dem das Gebäude wiederaufgebaut worden war. Einige Regionalisten, die sich an das eingestürzte Dach und die eingestürzten Wände erinnerten, konnten nicht glauben, dass der Palast so schön ist. Sie konnten die renovierten Zimmer und den Ballsaal besichtigen und schließlich ein Essen in den renovierten Kellerräumen genießen.
Das Treffen wurde im Auftrag der Gemeinde Dębno vom Geschichts- und Kulturverein "Terra Incognita" aus Chojna organisiert. An der Veranstaltung nahmen Regionalisten aus Polen und Deutschland teil. Die Studienreise stand unter dem Titel "Herrenhäuser und Schlösser in der Gemeinde Dębno - Potenziale für die deutsch-polnische Tourismuskooperation in der Region Mittleres Odertal" im Rahmen der Aktivitäten Praktisches Kennenlernen des kulturellen und natürlichen Erbes der Region Mittleres Odertal im Projekt INT 154.
Gefördert durch das Projekt "Grenzüberschreitendes deutsch-polnisches Kultur- und Naturerbezentrum der Region Mittleres Odertal" im Rahmen des Interreg Va-Programms Prioritätsachse I: Natur und Kultur.
Wir möchten uns für die Unterstützung bei der Organisation der Veranstaltung bedanken: Dem Verein "Terra Incognita", Marek Schiller, dem Bürgermeister von Krężelin Rafał Dmytruszkiewicz und seiner Frau und insbesondere Frederick Mudzo und seinen Eltern für ihre Gastfreundschaft und die Möglichkeit, das Schloss in Dolsk zu besuchen.
Emilia Jenda
